Wanderung zum Torre de Cap Andritxol – Wie ich bei 41 Grad den Aufstieg wagte

In der Skyline von Paguera sticht ganz oben auf dem Bergkamm ein Turm hervor, der Torre de Cap Andritxol. Einst Verteidigungs- und Bewachungswerk gegen feindliche Schiffe, heute ein beliebtes Ziel für Wanderungen. Auch ich habe mich dieses Jahr auf den Weg gemacht und möchte dir in diesem Artikel einen Überblick geben, ob sich dieser Wanderausflug lohnt, wie du a besten hinkommst, welche Fotopunkte du dabei zu sehen bekommst und was es noch über die Tour zu sagen gibt.

Wandern bei der Hitze?

Normalerweise liege ich am Playa La Romana in Paguera und blicke dabei genau in Richtung Cala Fornells, das hervorstechende Coronado Thalasso & Spa Hotel und die Landzunge Cap Andritxol, welche die natürliche Grenze zu Camp de Mar bildet. Schon Jahre fiel mir an der Spitze ein Turm auf und ich fand heraus, dass es sich um den Torre de Cap Andritxol handelt. Eigentlich habe ich dem zunächst wenig Beachtung geschenkt, lag ich doch immer bei angenehmen Sommertemperaturen auf meiner Strandliege. Doch dann dachte ich mir, wie wohl der Ausblick von dort oben über Paguera sein würde und wollte unbedingt dort hinauf. Gesagt, getan, und zwar bei 41 Grad, doch der Reihe nach.

Von Paguera oder Camp de Mar?

Ich kam von einem Ausflug im Tramuntana Gebirge zurück und fuhr über Port Andratx nicht auf die Autobahn, sondern die Straße über Camp de Mar. Die Abendsonne lag tief und ich beschloss noch ein wenig die Hügel hinaufzufahren und sowohl die Aussicht als auch teure Immobilien aus der Nähe zu erkunden. Mein Weg führte mich über die Cami Salinar hoch in die Carrer Prunera, wo ich das Wanderschild zum Torre de Cap Andritxol entdeckte. 20 Minuten sollte es nur dauern. Da dachte ich mir, das ist doch einen Versuch wert.

An einem der nächsten Tage fuhr ich wieder zu diesem Punkt auf der Karte und begann von dort den Aufstieg. Es ist die kürzeste Möglichkeit und die nächstgelegenste Zufahrt mit einem Auto.

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Hier beginnt die Wanderroute in Camp de Mar

Möchtest du etwas länger unterwegs sein, dann kannst du den Aufstieg auch von Paguera aus machen, und zwar über Cala Fornells, die Carrer de Cala Fornells hoch bis zum Waldparkplatz und dann den Wanderweg, der eigentlich zum Calo Monjo führt entlang. Ein Schild führt dich an der richtigen Stelle anstatt zum Calo Monjo zum Torre hoch.

Der Aufstieg

Aus dem Auto ausgestiegen, ging ich ein paar Treppen hoch durch eine geöffnete Türe und im schattigen Wald unter Pinienbäumen hoch. Begleitet vom Geräusch der dutzenden Zikaden war das zunächst noch nicht schwer, doch der Schutz der Bäume sollte schnell aufhören und ehe ich mich versah, stieg ich über Stock und Stein in der prallen Sonne bei 41 Grad (zeigte das Auto an) hinauf.

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Der Wanderweg führt durch einen Pinienwald und ist teilweise schattig

Das Gestein ist stark zerklüftet, rasiermesserscharf und brennheiß von der Sonne. Die Hitze drückt und die Luft steht gefühlt still. Die Trinkwasserflasche ist mein Retter in der Not, jedoch bald aufgebraucht.

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Die Wanderung führt teils über felsigen Boden

Die Aussichtspunkte

Zwar wollte ich den Aufstieg eher wegen dem Blick nach Paguera wagen, aber von hier oben gesehen, realisierte ich erst die Tiefenwirkung und das Camp de Mar deutlich näher als Paguera ist, gefühlt etwa drei Mal so nah.

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Die Bucht von Camp de Mar
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Blick auf Camp de Mar vom Wanderweg

Auf dem Weg zum Torre gibt es nämlich immer wieder kleine Wege, die zur Klippe vorführen und einen atemberaubenden Blick nach Camp de Mar bieten. Um 15 Uhr stand die Sonne genau so, dass der Blick in beide Richtungen perfekt war, doch Bilder sprechen mehr als Worte.

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Die Bucht von Paguera und Cala Fornells

Angekommen am Torre de Cap Andritxol

Nun war es so weit und der Torre de Cap Andritxol in Sichtweite. Davor befindet sich ein Nebengebäude, bei dem ich die Unterkunft der ehemaligen Wach-Organe vermute. Etwas dahinter liegt der Turm selbst.

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In der Nähe vom Torre gibt es Baracken, die auf frühere Unterkünfte von Piraten hindeuten

Doch warum gibt es diesen Turm? Neben diesem gibt es im Tramuntana Gebirge und auch auf der Insel Sa Dragonera viele solcher Türme. Sie entstanden im 16. Jahrhundert zur Verteidigung gegen Angriffe vom Wasser.

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Der Torre de Cap Andritxol

Der Torre de Cap Andritxol wurde 1580 bis 1582 mit einem Kalkstein-Mauerwerk erbaut und Anfang der 2000er Jahre restauriert. Er ist etwa 8 m hoch, knapp 7,5 m dick unter steht mittlerweile unter Denkmalschutz.

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Der Torre de Cap Andritxol vom Wanderweg gesehen

Einmal drum herum und wo ist der Eingang? Gibt es nicht. Nur eine kleine, versperrte Luke etwas weiter oben ermöglichte (einst) den Einstieg. Ein Scherz dachte ich, wollte ich doch vom Turm herunterschauen und den 360 Grad Ausblick genießen, doch das sollte mir nicht vergönnt sein. Naja egal, der beste Blick kam noch.

Lohnt es sich nach dem Torre de Cap Andritxol weiterzugehen?

Auf jeden Fall. Einige Bäume versperren die Sicht und so führte mein Weg noch weiter am Cap Andritxol entlang. Eigentlich nur wahrscheinlich 50 m weiter bot sich dann der beste Blick, den ich je gesehen habe.

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Panorama über die Bucht von Paguera, Calo Monja, Cala Fornells und Santa Ponsa

Eine Rundumsicht über den Calo Monjo, Cala Fornells, Paguera, Santa Ponsa, die Malgrats Inseln, El Toro und wenn man ganz genau hinschaut im Hintergrund die Bucht von Palma. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich wusste nicht, dass man über die ganze Landzunge von Santa Ponsa hinüberschauen und sogar Palma sehen konnte. Mehrfach versuchte ich das einzufangen, aber die Handykamera lässt nicht mehr zu. Nur ein leichter blauer Schleier, der die Bucht von Palma ist.

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Blick auf den Calo Monjo, Cala Fornells, Paguera und Santa Ponsa im Hintergrund

Tja und dann? Dann ging es weiter, vor bis zum Mirador de Cap Andritxol, oder besser gesagt bis dorthin, wo es zu steil wurde.

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Panorama vom Mirador de Cap Andritxol über die ganze Bucht

Von hier bietet sich ebenfalls ein traumhaft spektakulärer Ausblick über das Meer. Um diese Uhrzeit schimmerte das Meer hell in der Nachmittagssonne schimmerte.

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Der Mirador de Cap Andritxol ist noch ein Stück weiter vorne

Abstecher zum Calo Monjo?

Und jetzt? Trinkfalsche leer und zurück zum Auto oder doch einmal rechts abbiegen und zum Calo Monjo ins Meer hüpfen? Zwar entschied ich mich an diesem Tag für das Auto und ein Eis. Ich empfehle aber den Abstecher zum Calo Monjo, den ich an einem anderen Tag gemacht habe. Die Bucht ist traumhaft schön und auch hier gibt es versteckte Aussichtspunkte, die sich lohnen. Auch mit dem Fahrrad kannst du hier sehr gut herfahren und dir so das Parkplatz-Chaos sparen.

Fazit zum Torre de Cap Andritxol

Zwar glaube ich, dass ich in meinem Leben noch nie so geschwitzt habe, wie an diesem Tag und ich glaube auch, dass meine Haut deutlich brauner geworden ist als vorher, doch das war es absolut wert. Die Fotos sprechen meiner Meinung nach für sich. Zudem ist das alles auch noch kostenlos und es gibt keinen Eintritt. Wer also mal auf die Strandliege verzichten möchte, wagt den Aufstieg und betrachtet Paguera und Camp de Mar aus einem Blickwinkel, den nur wenige kennen. Mit Sicherheit einer der schönsten Wanderwege rund um Paguera, abseits vom GR-221 Wanderweg.

Alcudia Mallorca nach Formentor und Es Colomor – Ein Tag im Norden Mallorcas

In diesem Artikel zeige ich dir einen besonders schönen Ausflug im Norden der Insel, nämlich von Alcudia Mallorca nach Formentor und dem Es Colomer. Ich nehme dich mit auf eine Reise in die historische Altstadt von Alcudia, der Hafenstadt Pollensa, dem Platja de Formentor und dem bekannten Es Colomer. Unterwegs sind wir mit dem Bus und dem Schiff, du siehst atemberaubende Küstenlandschaften, Mallorcas berühmtesten Fotopunkt und machst einen Badestopp an einem der schönsten Strände Mallorcas.

Die Altstadt von Alcudia Mallorca

Los geht unsere Reise diesmal in Alcudia. Die Stadt zählt zu den bekanntesten in Mallorca und hat wie viele andere Städte auch einen Hafen (Port Alcudia) und ein historisches Stadtzentrum (Alcudia), das etwas weiter stadteinwärts liegt. Auf diese Weise schützte man sich früher vor Piratenangriffen vom Meer.

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Die Kirche Sant Jaume in Alcudia Mallorca

Das historische Alcudia, bzw. die Altstadt könnte dabei nicht idyllischer sein. Sie ist umgeben von einer teils erhaltenen Burgmauer mit Wehr-Türmen, Toren, Zinnen und Gang auf der Mauer, an dem einst die Männer der Stadt ihre Heimat gegen Feinde verteidigten. Die vorgelagerten Basteien sind ebenfalls noch erhalten und dienen heute als Parkplatz für diverse Mietautos. Rings um die Stadt läuft eine Straße, während der Kern überwiegend autofrei ist und damit historisch geblieben ist.

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Stadtplan der Altstadt von Alcudia Mallorca

In der Altstadt siehst du typischen, mallorquinischen Baustil. Du siehst Holzläden, bunte Holtüren, Kakteen vor den Türen und Fenstern, Steinmauerwerke, rote Dachziegel und gepflasterte Steine.

Ins Auge stechen vor allem das Westtor (Porta de Sant Sebastia) und das Osttor (Porta del Moll) wie auch das Nordtor (Porta de Vila Roja). Zudem liegt die Kirche Sant Jaume d’Alcudia direkt an der Mauer. Sowohl architektonisch als auch historisch ist Alcudia seit Jahrhunderten gewachsen und jedes Foto wert.

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Osttor von Alcudia Mallorca – Porta del Moll
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Stadtmauer von Alcudia Mallorca

Das große Treiben in der Stadt gipfelt am Placa de la Constitucio, dem Hauptplatz. Ein Lokal grenzt hier an das andere und vor allem in den Abendstunden herrscht hier reges Treiben. Ohne Tischreservierung ist hier in der Hochsaison abends nichts zu machen. Die Stadt erwacht zum Leben und zieht zahlreiche Menschen an.

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Placa de la Constitucio in Alcudia Mallorca

Wochenmarkt in Alcudia Mallorca

Auch der Wochenmarkt hat in Alcudia seit Jahren Einzug gefunden. Etwas außerhalb der Mauern vor dem Tor kannst du bestaunen, was die regionalen Händler zu bieten haben. Von traditionellem Essen wie Wurst, Käse, Oliven, Obst oder Gemüse reicht das Angebot über Bekleidung bis hin zu Taschen und vielem mehr. Für jeden ist hier etwas dabei.

Wochenmärkte haben übrigens lange Tradition in Mallorca. In fast jeder kleinen Gemeinde gibt es einen Wochenmarkt, der ein oder zwei Mal pro Woche stattfindet. Auch Paguera oder das nahegelegene Andratx haben einen bekannten Markt. Im Norden gibt es neben dem Markt in Alcudia auch einen Markt in Pollensa, der sehr groß und bekannt ist.

Von Alcudia nach Pollensa

Weiter geht unsere Reise zunächst von Alcudia nach Port de Pollensa. Wir fahren an der Ma-2220 nach Norden. Die Straße liegt direkt an der Küste und am endlos lang erscheinenden Abschnitt der Badia de Pollenca, der Bucht von Pollensa. Der Wind kommt meist aus Norden und die Bucht liegt genau so, dass sich die Wellen hier perfekt aufschaukeln und vielen Windsurfern ein Paradies bieten.

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Blick auf die Badia de Pollensa

Auf der Fahrt an der Küste siehst du viele Wellen, Surfer, Windsegler und viele bunte Segel am Wasser und in der Luft.

In Pollensa angekommen, geht es zum Hafen und von dort aus auf unser Schiff.

Von Pollensa nach Formentor

Am Hafen warten einige Ausflugsboote, denn vor hier gibt es viele schöne Ziele, die es sich anzufahren lohnt. Für uns geht die Reise hoch zum Platja de Formentor, dem Strand von Formentor.

Formentor ist vor allem durch den Leuchtturm und damit den nördlichsten Punkt der Insel bekannt. Die Straße schlängelt sich hoch zum Leuchtturm und von hier blickst du auf den weiten Ozean.

Der Norden ist felsig, waldarm und geprägt von hohen Felsformationen und engen Straßen. Das Auge kommt hier kaum hinterher an wunderschönen Eindrücken der Natur.

Platja de Formentor

Doch zurück zur Schifffahrt. Diese führt uns vorbei am Landspitz Far de Punta de l’Avancada mit seinem Leuchtturm und dem beeindruckenden Gebäude, das aus Filmen bekannt ist und vorbei an der Illa de Formentor zum Schiffsanlegepunkt vor der Espigo Beachbar am Platja de Formentor.

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Strand von Formentor auf Mallorca

Links uns rechts der Anlegestelle siehst du den Strand von Formentor. Türkisblaues Meer, weißer Sand und dahinter wunderschöne Pinienbäume.

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Platja de Formentor

Ein Sprung ins Wasser lohnt sich zur Abkühlung, ebenso wie ein kleiner Snack in der Espigo Bar oder dem Restaurante Platja Mar, das feinste Küche bietet. Ein Stück weiter befindet sich gut versteckt übrigens eines der luxuriösesten Hotels von Mallorca, das Royal Hideaway, welches nur für Erwachsene ist und keine Wünsche offenlässt.

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Restaurante Platja Mar

Für uns geht es nach der Erfrischung und der Abkühlung aber weiter zum berühmtesten Fotopunkt von Mallorca, dem Mirador de Es Colomer.

Es Colomer

Der Es Colomor ist ein kleiner Felsen im Wasser und eigentlich eine eigene Insel. Er liegt an der Westküste Mallorcas, das auch als Serra de Tramuntana bekannt ist. Die Küstenlinie hat nur wenige Wasserzugänge und ist felsig wie schroff und teils dutzende Meter hoch. Der Blick von hier oben ist teils schwindelerregend hoch und wunderschön.

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Es Colomer in der Serra de Tramuntana

Der Es Colomer kann nicht besucht werden, wohl aber der Mirador de Es Colomer. Das ist genau jener Fotopunkt entlang einer serpentinenartigen Gebirgsstraße, von dem aus die steilen Felsformationen, die Bucht und der Es Colomer am besten sichtbar sind. Schon oft war ich hier und habe in die Tiefe und die Ferne geblickt und versucht den Horizont zu erkennen.

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Weg zum Mirador de Es Colomer

Am Fotopunkt führt ein Weg mit einigen Stieg zu mehreren Aussichtspunkten. Dort kannst du traumhaft schöne Fotos machen, Natur fotografieren und am Ende des Weges den Es Colomer umgeben von Felsen und Wasser sehen.

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Aussicht vom Mirador de es Colomer

Fazit zum Ausflug von Alcudia Mallorca nach Formentor und dem Es Colomer

Neben dem Süden der Insel hat auch Mallorcas Norden viel zu bieten. Allen voran ist die Altstadt von Alcudia ein architektonisches Highlight, das es in dieser Form kein zweites Mal gibt. Auch der azurblaue Strand und der Es Colomer sind Destinationen, für die viele Menschen auch einzeln den Weg nach Norden auf sich nehmen.

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Schriftzug am Hafen von Alcudia

Mit diesem Ausflug siehst du die schönsten Punkte alle an einem Tag, was einen wunderschönen Urlaubstag bietet. Mir persönlich hat am besten die Altstadt gefallen, die ich schon mehrfach besucht habe. Zum einen war ich hier schon tagsüber und auch schon abends, um die unterschiedlichen Stimmungen einzufangen.

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Blick in den Hafen von Alcudia

Einen ähnlich großen Umfang bietet übrigens die Inselrundfahrt. Hier bist du mit Bus, Bahn, Schiff und Straßenbahn unterwegs.